Ben kämpft sich durch die Mathematik. Einer, Zehner, Hunderter. Ben versucht zu verstehen, zu begreifen und zu speichern. Das goldene Perlenmaterial aus dem Montessori Raum und viel Zeit ebnen ihm den Weg in die Division. Seine Augen leuchten, als er mir erzählt, dass er es nun verstanden hat.
Seit 2005 begleiten wir Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Gemeinsam mit unserem engagierten Pädagogen-Team, welches seinen Beruf tatsächlich lebt, erreichen wir dies und entwickeln uns ständig weiter. Die Fallstricke des Alltags haben uns stark gemacht und unseren Fokus hin zum personalisierten, eigenverantwortlichen und nachhaltigen Lernen gestärkt. „Ich will lernen“, „Ich kann das“.
Mein Gründungsimpuls war die Vorstellung eines Lern- und Lebensortes. Einer Schule, in der Kinder eine fröhliche, unbeschwerte, erfolgreiche Schulzeit erleben sowie innerhalb einer wertschätzenden Schulkultur vielfältig gefördert werden und ein gleichwürdiger, respektvoller Umgang zwischen Groß und Klein gelebt wird.
Die Motivation, diesem Gründungsimpuls nachzugehen, wurde bestärkt durch Erfahrungswerte, gesammelt im Schulalltag meiner Kinder. „Ihr Kind kann ab jetzt allein in die Klasse gehen.“ Der erste Eindruck lässt sich nur schwer korrigieren. Und damals, an der Schule meiner Söhne, stimmte für mich so Einiges nicht. Höflichkeit im Satzbau, plötzlich ersetzt durch den kühlen Belehrungstakt.
Wo der Schweigefuchs und Beziehungsdistanz – „Kein Sinn für Interesse” – den Unterricht dominieren. Ich wollte wissen, ob es sie geben kann: die geeignete, reformpädagogische Schule für meine Kinder. Dort, wo Schule als Lebensbereicherung empfunden wird. Für alle – Schüler, Lehrer und auch für Eltern. Angstfreies Lernen? Eine Selbstverständlichkeit. Fehler? Shit Happens. Probleme und Pannen gehören zum Leben. Ich wollte einen Lernort, an dem Pädagogen originell sein dürfen, ihren Lehrblickwinkel immer wieder justieren und Lernwege neu entdecken. Die Freude daran haben, Menschen zu inspirieren und zum Erfolg zu führen. Denken und Handeln werden geleitet von Emotionen: Die ersten beiden Jahrzehnte legen die Basis für das Leben. Sollen Intelligenztests und das Kapieren des Dreisatzes über Klugheit oder Dummheit entscheiden? Dann wäre der Bildungsweg unserer Kinder eine Lebensstraße ohne Auf- und Abfahrten – du da, ich hier. Nein, wir müssen Zutrauen, Fürsorge und Anerkennung verbinden mit Anspruch, Herausforderung und konstruktiver Kritik. Das sind Lernpfeiler, die wirklich tragen. Das war der alles verändernde Gedanke: „Was wäre wenn“. Selbstbestimmt Verantwortung übernehmen. Eine eigene Schule – mehrsprachig, weltoffen: ein Lern- und Lebensort. Bildung für ein gelingendes Leben.
Meine ersten drei Jahre als Gründerin: keine finanziellen Zuschüsse, dafür Kredite und einige Bürgschaften. Aus dem schönen Traum „Mach es einfach“ angekommen in einer Realität, die alles abverlangte. Und doch habe ich es geschafft. Mit Mut, Willensstärke, Energie und mit den Menschen, die an mich glaubten.
Es gibt viel zu tun. Eine gewinnbringende Schulzeit und der Bildungserfolg der einzelnen Kinder und Jugendlichen bleiben das Ziel. Dafür engagiere ich mich. Den Weg dorthin – in eine selbstbestimmte Zukunft – den gehen wir, mein Team und ich, mit den Schülern gemeinsam.